Könnte Europa in Zukunft auf Energieimporte verzichten und seinen Bedarf ausschließlich mit eigenen erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne decken? Die Antwort auf diese Fragen lautet "ja", so die Ergebnisse einer Zusammenarbeit zwischen Forschern der Technischen Universität Delft (Niederlande) und der Schweizer ETH Zürich.
„Unter Verwendung eines Modellierungsansatzes, der die vielen verfügbaren technologischen Optionen und die Orte, an denen diese am besten eingesetzt werden können, berücksichtigt, listet die Studie mehr als 400 kosteneffiziente, kohlenstofffreie und autarke europäische Energiesystemkonzepte auf.“1
„Ein grünes Europa ohne Energieimporte“, ETH Zürich
Um die Ergebnisse zu veranschaulichen, haben die Forscher ein Open-Source-Online-Tool entwickelt.
Im Rahmen der Möglichkeiten, die das Tool bietet, gibt es eine Vielzahl von räumlichen Konfigurationen, die es erlauben, verschiedene Gebiete zu analysieren oder Regionen des europäischen Kontinents zu priorisieren. Daher ist es möglich zu untersuchen, wo Zentren oder Anlagen für erneuerbare Energien angesiedelt werden sollten, während dabei auch die möglichen Vor- und Nachteile dazu aufgezeigt werden.
Ein Hilfsmittel kann Europa zu Energieautarkie und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen führen
Die Hauptfunktion und -priorität hinter der Entwicklung dieses Online-Tools besteht darin, Forschern und Entscheidungsträgern zu helfen, mögliche zukünftige Entwicklungen im Energiebereich besser zu verstehen. Dies geschieht, indem sie die Bedingungen für die Schaffung einer grünen und autarken Energiesystemumgebung für Europa mit größerer Sicherheit analysieren können.
Trotz der vielen unklaren Faktoren, die die Studie nicht prognostizieren kann, legen das Modell und das dafür entwickelte Tool nahe, dass die europäischen Länder, wenn sie zusammenarbeiten, ihre Ressourcen und ihr Wissen bündeln, Unabhängigkeit und Dekarbonisierung erreichen können.