Wie neue energiepositive Gebäude zur Emissionssenkung beitragen
Im Bau- und Energiewesen steckt das größte Potenzial, um Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren und den Klimawandel anzugehen. Doch nicht nur das: Es besteht akuter Handlungsbedarf. Denn die weltweiten CO2-Emissionen im Bausektor haben ein Allzeithoch erreicht.
Das Bauwesen ist heutzutage für 38 % der gesamten energiebezogenen CO2-Emissionen verantwortlich, wie wir seit der letzten UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow wissen. Dort ging u. a. darum, wie Gebäude und Städte mit nachhaltiger Architektur auf die Klima-Notlage reagieren können.
Energiepositive Gebäude – auch als „grüne Gebäude“ bekannt – benötigen für den Eigenbetrieb extrem wenig Energie und produzieren zugleich ein Maximum an sauberer, erneuerbarer Energie. Dafür sorgt eine einmalige Kombination aus nachhaltiger Architektur, Gebäudetechnik und Bauweise.
An der Spitze dieser Bewegung, bei der Gebäude von Energieverbrauchern zu Energieerzeugern werden, steht Powerhouse, ein Gemeinschaftsvorhaben von Entra, Skanska, ZERO, Snøhetta und Asplan Viak. Das neueste Projekt heißt Powerhouse Telemark und ist ein elfstöckiges Bürogebäude mit Co-Working-Space. Es ist das vierte Objekt dieser Art, die das Expertenteam entworfen hat.
Gegenüber anderen Büroneubauten verbraucht das Powerhouse Telemark jährlich 70 % weniger Netto-Energie. Das liegt daran, dass das Gebäude während seines gesamten Bestehens – vom Bau bis zum Abriss – mehr Energie erzeugen als verbrauchen wird und überschüssige Energie in das Stromnetz einspeist.
Maximaler Wirkungsgrad von Solarmodulen mit energiepositiven Gebäuden
Das Powerhouse Telemark – wegen seiner einzigartigen konischen Geometrie auch „grüner Diamant“ genannt – ist so gebaut, dass es die Sonnenenergie optimal ausnutzen kann.
Auf dem geneigten Dach, den Carports und über dem Abstellplatz für Fahrräder befinden sich insgesamt 489 SunPower Maxeon-Solarmodule, die im Jahr durchschnittlich 240.000 kWh Energie erzeugen. Dies entspricht in etwa dem 20-fachen jährlichen Energieverbrauch eines norwegischen Durchschnittshaushalts.
Selbst während der langen nordischen Winter erzeugt das Powerhouse dank der exklusiven SunPower-Solartechnologie wertvolle Energie. Dafür sorgt das einzigartige patentierte Zellendesign, das mehr Sonnenlicht als andere Lösungen aufnehmen kann.
Und den Rest übernimmt die außergewöhnliche Geometrie des Gebäudes. Das stark geneigte Dach über der nach Osten gerichteten Fassade erweitert die Moduloberfläche über das Gebäudevolumen hinaus. So wird sichergestellt, dass maximal viel Sonnenlicht eingefangen und in saubere Energie umgewandelt wird.
Doch nicht nur die Architektur ist beeindruckend: Die patentierte von SunPower Maxeon-Technologie erfindet die Art und Weise neu, wie Energie produziert wird – für eine sauberere und gerechtere Welt.
Oberste Priorität bei energiepositiven Gebäuden: Transparenz und Nachhaltigkeit
Das vom SunPower-Partner Skanska geplante und installierte Solarsystem auf dem Dach gleicht versteckte Energiekosten in der Konstruktion des Gebäudes aus. Dies umfasst die gesamte Lebensdauer von der Errichtung und Nutzung bis zum Abriss des Gebäudes und bestätigt somit seinen energiepositiven Status. Transparenz und Nachhaltigkeit spielen dabei eine zentrale Rolle – von den Rohmaterialien bis zum fertigen Produkt.
SunPower Maxeon-Module sind die ersten und einzigen Solarmodule, bei denen die Rohmaterialien mit dem Declare-Label angegeben werden. Das Declare-Label – vergleichbar mit der Kennzeichnung von Lebensmitteln – informiert Bauunternehmer und Verbraucher, wie die Module hergestellt werden. Dazu gehören auch Angaben über verwendete Rohstoffe, Fertigungsort, voraussichtliche Lebensdauer und Recyclingfähigkeit. Wie das Label zeigt, sind die Solarmodule von SunPower Maxeon frei von Schadstoffen und beim Recycling müssen keine Sonderabfälle verarbeitet werden.
Ein nachhaltiges Modell für energiepositive Gebäude
Gemeinsam mit seinem Schwesterprojekt, dem Powerhouse Brattørkaia, steht das Powerhouse Telemark für die wachsenden Investitionen in eine entkarbonisierte Zukunft.
Neben seinem Solarsystem bietet es viele nachhaltige Merkmale und setzt damit neue Standards für die bebaute Umwelt.
Zu den Highlights gehören Bodenfliesen aus Recycling-Porzellan, aufbereitete Möbel, Holzverkleidungen und dreifach isolierte Fenster. Das Gebäude wird auch effizient über ein geothermisches Wassersystem gekühlt und beheizt und kommt mit einem Minimum an künstlicher Beleuchtung aus.
Im Gebäude wurden zudem einige robuste Materialien verbaut, die für ihre Widerstandsfähigkeit und geringen Energieverbrauch bekannt sind, wie einheimische Hölzer, Gips und ökologischer Beton. Deshalb hat das Powerhouse Telemark auch die BREEAM Excellent-Zertifizierung erhalten – die höchstmögliche Einstufung bei der weltweit führenden Methode zur Nachhaltigkeitsbewertung.
Doch am wichtigsten ist: Beide Powerhouses unterstützen die COP26-Abschlusserklärung des letzten Klimagipfels in Glasgow, nach der die Erderwärmung auf 1,5 °C begrenzt werden soll. Es gibt auch ein nachhaltiges Modell für zukünftige Arbeitsplätze nach der Corona-Pandemie.